Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Pfingstsonntag, den 28. Mai 2023 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 564 (Komm, Heilger Geist) 1 – 3
Gebet:
Du bist kein ferner Gott,
sondern hast versprochen,
uns deinen guten Weg zu zeigen.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus, unsern Herrn,
der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `
Epistel: Apostelgeschichte 2, 1 – 21
1Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. 2Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. 3Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, 4und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. 5Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. 6Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. 7Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? 8Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache? 9Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien und Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien, 10Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Einwanderer aus Rom, 11Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hören sie in unsern Sprachen von den großen Taten Gottes reden. 12Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? 13Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein. 14Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, liebe Männer, und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, und lasst meine Worte zu euren Ohren eingehen! 5Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde am Tage; 16sondern das ist’s, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist (Joel 3,1-5): 17»Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben; 18und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen. 19Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf; 20die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe der große Tag der Offenbarung des Herrn kommt. 21Und es soll geschehen: wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.«
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 129 (Freut euch, ihr Christen alle) 1 – 3
Text zum Nachdenken:
1. Korinther 2, 12 bis 16
12Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, dass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist. 13Und davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen. 14Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden. 15Der geistliche Mensch aber beurteilt alles und wird doch selber von niemandem beurteilt. 16Denn »wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer will ihn unterweisen«? (Jesaja 40,13) Wir aber haben Christi Sinn.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:
50 Tage nach der Auferstehung Jesu geschah das Pfingstwunder und die erste Gemeinde entstand. Aus einem verzagten Häuflein Menschen wurden durch den Geist Gottes mutige und feurige Bekenner und Verkündiger des Evangeliums. Ein wichtiges Ereignis, aber das Pfingstfest bleibt für uns seltsam farblos. Vielleicht deshalb, weil es keine Geschenke gibt, wie an Weihnachten. Zudem ist es auch schwer zu begreifen, was der „Heilige Geist” ist.
Ich möchte es mit einem Beispiel erklären. Stellen Sie sich ein Auto vor, funkelnagelneu rollt es im Werk vom Fließband. Es hat viele PS, oder kann durch schweres Gelände fahren. Und eine Menge Komfort ist auch drin. Doch wenn wir uns ans Steuer setzen würden, passiert gar nichts, weil kein Benzin drin ist. Der Sprit erst treibt den Wagen an. Und genauso ist es mit dem Christenleben. Wir wissen einiges über den Glauben und kennen Geschichten aus der Bibel. Doch das kann jeder wissen. Für ihn ist die Bibel ein interssantes Buch. Religiöse Gebräuche sind interessant, usw. Aber eine lebendige Beziehung zu Gott macht das nicht. Da muss erst noch eine Triebkraft von außen dazu kommen, damit aus Wissen Vertrauen und Kennen der Glaube wird. Und das ist der Geist Gottes. Ohne ihn kann niemand glauben, lieben und hoffen. Und diesen Geist hat Gott uns gegeben. Er belebt unseren Glauben und macht uns bereit, für Jesus einzustehen. Er tröstet uns und kann Gutes für uns und andere Menschen bewirken.
Lied:
EG 130 (O Heilger Geist, kehr bei uns ein) 1 – 3
Gebet:
Unser Gott und Vater!
Du hast den Christen deinen Geist gegeben.
Mach uns bereit, dich zu bezeugen,
stärke uns in Not und Traurigkeit und
hilf, dass deine Kirche Menschen zu dir einlädt.
Du hast Menschen in die Welt gestellt, die uns regieren,
den Bundeskanzler Scholz, den Ministerpräsidenten Söder, die Bürgermeister und viele andere.
Hilf ihnen, das Rechte zu beschließen und zu tun.
Du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche,
der Krieg im Osten,
die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet, die Fragen unserer Zeit anzugehen.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen,
die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauem, oder krank sind.
Daß sie dich immer wieder neu finden.
Amen
Vateruııser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)