Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Epiphaniasfest, dem 6. Januar 2022 (Text)

Wir können wieder Gottesdienste feiern. Allerdings gelten immer noch Beschränkungen. Deshalb werde ich diese Hausandachten fortsetzen.

Also, setzen Sie sich doch im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 66 (Jesus ist kommen) 1, 2, 9

Gebet:
Dein Sohn Jesus Christus ist erschienen, um uns in den Bereich deiner Gnade zu holen.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen.

Evangelium: Matthäus 2, 1 – 12:
1Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: 2Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten. 3Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem, 4und er ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. 5Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten (Micha 5,1): 6»Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.« 7Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, 8und schickte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr’s findet, so sagt mir’s wieder, dass auch ich komme und es anbete. 9Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. 10Als sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut 11und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. 12Und Gott befahl ihnen im Traum, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren; und sie zogen auf einem andern Weg wieder in ihr Land.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 70 (Wie schön leuchtet der Morgenstern) 1 – 3

Text zum Nachdenken:
Johannes 1, 15 – 18
Johannes gibt Zeugnis von ihm und ruft: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist; denn er war eher als ich. 16Und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. 17Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. 18Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat ihn uns verkündigt.
(Deutsche Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Die Hitze des Weihnachtsfestes ist vorbei. Bei manchen darf der Christbaum noch bis Lichtmess bleiben, andere bauen ihn morgen ab. Epiphanias, oder Dreikönig, das ist das Ende der Weihnachtszeit. Genau, wie die Glut im Ofen, wenn die Flammen erlöschen. Er ist nicht mehr so heiß, aber die roten Holzstücke geben noch Wärme. Und es ist gut, wenn wir über ein Stück aus dem Prolog des Johannesevangeliums nachdenken. Er möchte uns erklären, warum Gott Mensch geworden ist. Es hat ja schon immer Menschen gegeben, die vom Herrn erzählt und seinen Willen an die Menschen weitergegeben haben. Mose zum Beispiel, der am Sinai nicht nur die 10 Gebote, sondern auch viele andere Regeln von Gott empfangen hatte. Israel sollte wissen, wie sich der Herr ein gelingendes Leben vorstellt. Jedoch zeigen uns diese Regeln nicht, wie Gott wirklich ist. Man könnte meinen, dass er ein grausamer, harter Richter ist und unnachgiebig alle Verstöße gegen sein Gesetzt ahndet. Denn es ist doch so, dass keiner von uns bestehen kann, wenn wir uns am Gesetz messen. Aber Jesus hat uns die andere, eigentliche Seite Gottes gezeigt, die nur einer kennen kann, der schon vor Beginn aller Zeiten im Schoße Gottes gewesen ist. Gott ist in Christus Mensch geworden, damit wir seine Gnade erkennen. Sie will für uns sein, wie die warme, leuchtende Glut eines Ofens. Die versengt uns nicht mehr die Augenbrauen, wenn wir dem Ofenrohr zu nahe kommen. Sondern sie schützt uns vor der Kälte draußen. Und die Gnade Gottes besteht eben darin, dass er als Mensch zu uns Menschen gekommen ist. In alle Armut und Not ist er hineingegangen, um uns zu suchen und heimzubringen. Jesus bringt uns in die Nähe der warmen Glut göttlicher Liebe. Und er hofft, dass wir Gott in unser Leben aufnehmen.

Lied:
EG 619 (Aus Gnaden soll ich selig werden), 1, 2, 5

Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir bitten dich für alle Menschen, die verzweifelt und traurig sind, dass sie den Weg in deine Gnade finden.
Hilf uns, mit den Folgen der Coronaviren fertig zu werden und lass uns, trotz unterschiedlicher Meinungen, den Kontakt zu anderen Menschen nicht verlieren.
Schütze uns und unser ganzes Land. Hilf, dass das Gesundheitssystem Stand hält.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind. Lass sie deine Liebe und Treue erfahren.
Unser Land beschütze nach innen und außen. Gib, dass unser Staat die Kraft findet, den Extremisten und Fanatikern auf allen Seiten entschlossen entgegenzutreten.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

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