Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 9. Sonntag nach Trinitatis, dem 17. August 2025 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 449 (Die güldne Sonne), 1-4

Gebet:
Du bist der größte Schatz, den wir haben.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus, unseren Herrn,
der mit dem Vater und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

Evangelium: Matthäus 13, 44 – 46
44Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft den Acker. 45Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte, 46und da er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 497 (Ich weiß, mein Gott, daß all mein Tun), 1 – 5

Text zum Nachdenken:
Philipper 3, 7 bis 14
7Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden erachtet. 8Ja, ich erachte es noch alles für Schaden gegenüber der überschwänglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen ist mir das alles ein Schaden geworden, und ich erachte es für Dreck, auf dass ich Christus gewinne 9und in ihm gefunden werde, dass ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz, sondern die durch den Glauben an Christus kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott kommt durch den Glauben. 10Ihn möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden und so seinem Tode gleich gestaltet werden, 11damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten. 12Nicht, dass ich’s schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich’s wohl ergreifen könnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin. 13Meine Brüder und Schwestern, ich schätze mich selbst nicht so ein, dass ich’s ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, 14und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:

Paulus hat eine große Wende im Leben erfahren. Eifriger Pharisäer, Verfolger der Christen und engagierter Jude, das war gestern. Denn auf dem Weg nach Damaskus ist ihm Jesus begegnet. Das hat den Apostel umgeworfen. Als er wieder aufstehen und sehen konnte, war Jesus der Inhalt, der Sinn und das Ziel seines Lebens. Was vorher war, ist zwar auch gut gewesen. Sein Eifer, die anstrengung Gott zu gefallen und der Kampf gegen den Unglauben. Aber angesichts der Begegnung mit Christus ist es nur noch Dreck für ihn. Er eilt und läuft dem neuen, richtigen Ziel entgegen.
Ich vermute, dass fast keiner von uns so eine umwälzende Gotteserfahrung gemacht hat. Wir sind im Christentum aufgewachsen und gläubig geworden. Ein allmählicher Prozess, der uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind. Vielleicht ist das gut so. Aber die Frage, die Paulus den Philippern stellt, wenn er aus seinem Leben erzählt, ist doch die: Auf was verlässt du dich am Ende. Was zählt in deinem Leben.
Und da werde ich nachdenklich. Denn ich bin ja eingebunden in viele Bedingungen. Als Mitarbeiter der Kirche, als Mensch unter Freunden, als Bewohner im Dorf. Und es ist mir gar nicht unwichtig, was die Leute von mir denken. Und ich bin stolz auf das, was ich mache. Kirche halten, Leuten zuhören, in Götzendorf gelegentlich mitschaufeln und so weiter. Und da kann es manchmal mit dem Glauben auch Kompromisse geben. Vielleicht würde mir Paulus sagen. Das ist ja alles schön und gut. Aber du machst es selber und bastelst an deinem „Ruhm“. Lass dich doch einfach fallen in die offenen Arme Jesu. Er hat das Wichtige für dich schon getan. Am Kreuz nämlich. Und wenn du merkst, dass dir dein Leben zu viel wird: vertrau auf Jesus und schau, was er dir in der Bibel zu sagen hat. Dann wird es gut.

Lied:
EG 384 (Lasset uns mit Jesus ziehen), 1 – 4

Gebet:
Gott, Dein Sohn hat alles für uns getan.
Hilf uns, ihn als Ziel und Mitte unseres Lebens zu haben.
Hif uns, durch unser Verhalten zu einer gerechten Welt beizutragen.
Mache uns mutig im Glauben und Beten.
Gib deiner Kirche und ihren Verantwortlichen den Mut, dich deutlich zu bezeugen.
Erhalte unserem Land den inneren und äußeren Frieden.
Beschütze uns vor schlechten Politikern, die uns und unserem Land schaden wollen.
Gib, dass alle die uns regieren, auf die Wehrlosen achten und Gegensätze überwinden.
Hilf uns, dein Wort zu verstehen und zu befolgen.
Lass uns mit allen Menschen gut auskommen.
Beschütze deine Kirche, besonders auch die verfolgten Christen.
Tröste die Trauernden und hilf den Kranken.
Lass die Menschen, die unter einem Dach zusammenleben, aufeinander schauen in Liebe und Vergebungsbreitschaft.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden)

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