Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 8. Sonntag nach Trinitatis, den 21. Juli 2024 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 450 (Morgenglanz der Ewigkeit), 1 – 5
Gebet:
Dein Sohn ist das Licht der Welt.
Hilf uns, ihn nicht aus den Augen zu verlieren.
Das bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn,
der mit dir und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
Evangelium: Matthäus 5, 13 – 16
Jesus spricht: 3Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten. 14Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. 15Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. 16So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 263 (Sonne der Gerechtigkeit) in Auswahl
Text zum Nachdenken:
Epheser 5, 8 bis 14
Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts; 9die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. 10Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist, 11und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf. 12Denn was von ihnen heimlich getan wird, davon auch nur zu reden ist schändlich. 13Das alles aber wird offenbar, wenn’s vom Licht aufgedeckt wird; 14denn alles, was offenbar wird, das ist Licht. Darum heißt es: Wach auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten.
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :
Jeden Morgen um ½ 7 ist es so weit. Das Scheppern des Weckers reißt mich aus dem Schlaf. Vielleicht bleibe ich noch etwas liegen, aber dann kommt der Hund und leckt mich ab. Zeit, aufzustehen. Ein Blick aus dem Fenster: Scheint die Sonne, oder füllt Nebel das ganze Tal. Das kennt sicher jeder. Für viele Menschen ist der Sonntag anders. Man schaltet den Wecker aus und lässt sich vom Tageslicht aus dem Schlaf holen. Schön und entspannt beginnt der Tag, in Ruhe frühstücken, manchmal in die Kirche gehen. Oder einfach den Tag genießen: die Straßen sind leer, Leute gehen spazieren und so weiter. Und man merkt, dass jeder Tag und das Sonnenlicht Geschenke Gottes sind.
Im heutigen Predigttext geht es um Licht, Dunkelheit und das Aufwachen. Da ist der große Kontrast: Das Licht und seine Früchte: Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. Auf der anderen Seite die Werke der Finsternis. Das Wandeln im Licht stelle ich mir so vor, wie bei einem Schauspieler auf der dunklen Bühne. Er wird nur von einem Scheinwerfer angestrahlt. Und der Lichtkegel begleitet ihn, wohin er auch geht. So findet er seinen Weg. Aber es wird auch das Dunkle in seiner Umgebung beleuchtet und aufgedeckt: die Werke der Finsternis. Für den Epheserbrief sind das Lüge, Ungerechtigkeit und Machtgier. Das wird im Licht Gottes aufgedeckt.
Und von all dem gibt es ja auch heute noch genug. In der Politik wird alles so umgebogen, dass es in das eigene Konzept passt. Sogar, wenn es komplett absurd ist. Und viele tun alles, um voranzukommen. Daneben gibt es Menschen, die bis zum Umfallen arbeiten, aber trotzdem nicht genug verdienen. Oder nach einem langen Arbeitsleben zur Rente das Bürgergeld brauchen. Aber auch in uns selbst gibt es die Finsternis. Gerade nachts kommen uns die quälenden Gedanken: Sorgen, eine Krankheit. Und das lähmt. Oder wir denken uns aus, wie wir die anderen bösen Menschen abstrafen können. Hier ist Gottes Licht vielleicht kein harter Scheinwerfer, sondern eher ein warmes und heilendes Leuchten. Denn der Herr hat uns lieb, will trösten, versöhnen und uns von der Last befreien. Und so sehen wir in seinem Licht plötzlich neue Wege, die wir gehen können und bekommen die Kraft und den Mut dazu. So können wir die Nacht hinter uns lassen. Unser Abschnitt schließt mit dem Zitat aus einem frühchristlichen Lied. Wach auf, der du schläfst. So wird dich Christus erleuchten. Wir wissen nicht, zu welchem Anlass es gesungen wurde. Vielleicht zur Taufe: Wer getauft ist und zu Jesus gehört, ist nicht mehr tot. Sondern hineingezogen ins neue Leben des Auferstandenen. Oder es stand am Ende des Gottesdienstes. Geh im Segen des Herrn, dann bist du nicht wehrlos und tot, sondern wach und beweglich für alles, was kommt.
Lied:
EG 550 (Licht, das in die Welt gekommen) 1 – 5
Gebet:
Barmherziger Gott!
Hilf uns, mit dir zu leben.
Gläubig, zufrieden und glücklich.
Wir sind bestürzt über das,
was in der Ukraine und in Palästina geschieht.
Ein Krieg, Bomben, Panzer und Tote.
Wir bitten dich, laaa wieder Frieden in diesen Ländern einkehren.
Gib den Regierenden deinen Geist und die richtigen Pläne gegen das Unglück.
Lass uns mit den Menschen,
die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen,
die trauern, krank oder einsam sind.
Lass sie deine Liebe und Treue erfahren.
Unser Land beschütze nach innen und außen.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet,
den Extremisten und Fanatikern auf allen Seiten entschlossen entgegenzutreten.
Amen
Vaterunser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)