Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 6. Sonntag nach Trinitatis, den 07. Juli 2024 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
(In Götzendorf findet ein Familiengottesdienst statt. Deshalb sind die Lesungen außerhalb der Reihe)
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 445 (Gott des Himmels und der Erden), 1, 3, 5
Gebet:
Wir sind getauft und gehören zu dir.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus, deinen Sohn,
der mit dir und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
Evangelium: Matthäus 28, 16 – 20
16Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. 17Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten. 18Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. 19Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes 20und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 200 (Ich bin getauft auf deinen Namen) 1 – 4
Text zum Nachdenken:
Apostelgeschichte 8, 26 bis 39
26Aber der Engel des Herrn redete zu Philippus und sprach: Steh auf und geh nach Süden auf die Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt und öde ist. 27Und er stand auf und ging hin. Und siehe, ein Mann aus Äthiopien, ein Kämmerer und Mächtiger am Hof der Kandake, der Königin von Äthiopien, ihr Schatzmeister, war nach Jerusalem gekommen, um anzubeten. 28Nun zog er wieder heim und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja. 29Der Geist aber sprach zu Philippus: Geh hin und halte dich zu diesem Wagen! 30Da lief Philippus hin und hörte, dass er den Propheten Jesaja las, und fragte: Verstehst du auch, was du liest? 31Er aber sprach: Wie kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen. 32Die Stelle aber der Schrift, die er las, war diese Jes 53,7-8: »Wie ein Schaf, das zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer verstummt, so tut er seinen Mund nicht auf. 33In seiner Erniedrigung wurde sein Urteil aufgehoben. Wer kann seine Nachkommen aufzählen? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen.« 34Da antwortete der Kämmerer dem Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem redet der Prophet das, von sich selber oder von jemand anderem? 35Philippus aber tat seinen Mund auf und fing mit diesem Schriftwort an und predigte ihm das Evangelium von Jesus. 36Und als sie auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein Wasser. Da sprach der Kämmerer: Siehe, da ist Wasser; was hindert’s, dass ich mich taufen lasse? 38Und er ließ den Wagen halten und beide stiegen in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn. 39Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; er zog aber seine Straße fröhlich.
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :
In dieser Geschichte geht es um 2 Glaubenszeugen. Der eine, Philippus, ist Diakon. Die Apostel hatten ihn und sechs andere eingesetzt, damit sie sich um die Christen kümmern, die aus den Heiden hervorgegangen waren. In Jerusalem fiel diese Gruppe immer wieder unter den Tisch. Vom anderen wissen wir keinen Namen. Aber seinen Beruf und die Herkunft kennen wir. Er war der Kämmerer, also der Finanzminister der Königin von Äthiopien. Ein wichtiger Mann also, der in seiner fernen Heimat vom Gott der Juden gehört hatte. Also machte er sich auf die lange und beschwerliche Reise nach Jerusalem. Dort hatte er angebetet. Zwar nicht im Männervorhof des Tempels. Denn als Nichtjude durtfe er dort nicht hinein. Aber beerindruckt war er schon. Für die Rückreise kaufte er eine Schriftrolle des Propheten Jesaja und las sie laut. Wie zufällig steht Philippus am Straßenrand und kommt mit dem Minister ins Gespräch und darf einsteigen. Und er geht von den Gottesknechtsliedern des Propheten aus und deutet sie auf Jesus, der wie ein unschukldiges Lamm für unsere Sünden gestorben ist. So wird der Kämmerer gläubig und läßt sich taufen. Und die Geschichte schließt mit dem schönsten Satz der Bibel: „Er zog seine Straße fröhlich“.
Ich wünsche mir manchmal, dass wir Christen nicht immer dächten, wir wüssten schon alles. Sondern, dass wir immer wieder neu nach Gott fragen. Genau, wie der Kämmerer. Denn dann werden wir ihn auch finden. Und unser Glaube verändert sich und wird stärker. Das andere: Gott will sich finden lassen. Und zwar nicht im großen Eveht oder in seinen Wunddern. Sondern in einfachen Begegnungen mit anderen Christen, mit den Worten der Bibel und im Gebet. So werden wir für einander Glaubenszeugen. Wie der Philippus. Aber auch, wie der Kämmerrer. In seiner Heimat hat er für Jesus geworben. So entstand eine der ältesten Nationalkirchen, die es bis heute gibt.
Lied:
EG 593 (Weil ich Jesu Schäflein bin) 1 – 3
Gebet:
Barmherziger Gott!
Hilf uns, mit dir zu leben.
Gläubig, zufrieden und glücklich.
Wir sind bestürzt über das, was in der Ukraine und in Palästina geschieht.
Ein Krieg, Bomben, Panzer und Tote.
Wir bitten dich,
lass wieder Frieden in diesen Ländern einkehren.
Gib den Regierenden deinen Geist und die richtigen Pläne gegen das Unglück.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen,
die trauern, krank oder einsam sind.
Lass sie deine Liebe und Treue erfahren.
Unser Land beschütze nach innen und außen.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet,
den Extremisten und Fanatikern auf allen Seiten entschlossen entgegenzutreten.
Amen
Vaterunser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)