Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 21. Sonntag nach Trinitatis, den 20. Oktober 2024 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 443 (Du höchstes Licht, du ewger Schein) 1 – 4

Gebet:
Jesus, du bist für uns und unsere Schuld gestorben.
Wir gehören schon jetzt in dein Reich.
Dafür danken wir dir,
der du mit dem Vater und dem heiligen Geist
lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `

Epistel: Epheser 6, 10 – 17
10Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. 11Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. 12Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, mit den Herren der Welt, die über diese Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. 13Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt. 14So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit 15und beschuht an den Füßen, bereit für das Evangelium des Friedens. 16Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, 17und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 377 (Zieh an die Macht, du Arm des Herrn), 1 – 4

Text zum Nachdenken:
Matthäus 5, 38 bis 41
38Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Auge um Auge, Zahn um Zahn.« 39Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Bösen, sondern: Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. 40Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. 41Und wenn dich jemand eine Meile nötigt, so geh mit ihm zwei. 42Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.43Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« und deinen Feind hassen. 44Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, 45auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? 48Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:

Sich zu wehren, das ist uns Menschen in die Wiege gelegt. Als kleine Kinder schlagen wir wütend zu. Später lernen wir, stärkere Gegner vorsichtiger zu behandeln uns subtilere Wege der Rache zu gehen. Aber wir wehren uns.
Doch Jesus sagt hier: Tu das nicht. Und wir wollen sagen: Das ist doch weltfremd. Muss der Staat nicht die Bösen bestrafen. Soll sich nicht ein angegriffenes Land wehren? Sicher wären Einsicht, Reue und Verhandlungen zwischen den Staaten besser. Und wir wollen auch nicht vom Bösen niedergekämpft werden. Vielleicht würde Jesus zu all dem „Ja“ sagen. Aber er weiß auch, dass man das Böse so nicht aus der Welt bringt.
Ein Beispiel ist die Regel „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Sie war eigentlich eine Grenze. Wenn dein Gegner dich verletzt, bring ihn nicht gleich um. Sonst provozierst du seine Rache, oder die seiner Angehörigen. Schaffe die Feindschaft lieber dadurch aus der Welt, dass du sie links liegen lässt. Halte die Bosheit aus, sei freundlich und hilfsbereit, trotz allem. Dann läuft sie ins Leere.
Und häufig klappt das auch besser, als die Rache. Weil die nämlich eine noch heftigere Gegenreaktion provoziert. Und Feindesliebe bedeutet nicht, dass man ihn plötzlich mögen soll. Sondern eher so, wie in der Geschichte vom barmherzigen Samariter. Da hilft einer seinem Feind in Not. Und für die Gegner zu beten hilft tatsächlich. Das habe ich selber erlebt. Jesus begründet diese Haltung mit dem kommenden Reich Gottes, in dem es keinen Streit mehr geben wird und damit, dass Gott vollkommen ist. Er sieht alle Menschen an. Gute und Böse. Und für die ist Jesus gestorben. Und wir sind ja auch nicht immer nur gut, sondern gehören allzuoft zu den Bösen. Vielleicht probieren wir es mal, das Böse dadurch zu überwinden, dass wir es ins Leere laufen lassen.

Lied:
EG 412 (So jemand spricht, ich liebe Gott) 1 – 4

Gebet:
Lieber Vater,
hilf uns, deinen Willen zu erkennen und danach zu leben.
Lass uns mit allen Menschen gut auskommen.
Beschütze deine Kirche,
besonders auch die verfolgten Christen.
Gib uns bei der Wahl heute einen guten Kirchenvorstand.
Erhalte unserem Land den inneren und äußeren Frieden.
Gib, dass alle die uns regieren,
auf die Wehrlosen achten und Gegensätze überwinden.
Tröste die Trauernden und hilf den Kranken.
Lass die Menschen, die unter einem Dach zusammenleben,
aufeinander schauen in Liebe und Vergebungsbereitschaft.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

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