Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 2. Sonntag nach Trinitatis, den 9. Juni 2024 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 503 (Geh aus, mein Herz, und suche Freud), in Auswahl
Gebet:
Du hast uns in deine Gemeinde gestellt und bist für uns da.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus, deinen Sohn,
der mit dir und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
Evangelium: Lukas 14, 16 – 24
Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. 17Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist schon bereit! 18Da fingen sie alle an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. 19Und ein andrer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. 20Wieder ein andrer sprach: Ich habe eine Frau geheiratet; darum kann ich nicht kommen. 21Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen herein. 22Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. 23Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde. 24Denn ich sage euch: Keiner der Männer, die eingeladen waren, wird mein Abendmahl schmecken.
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 225 (Komm, sag es allen weiter) 1 – 3
Text zum Nachdenken:
Epheser 2, 17 bis 22
Und er ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren. 18Denn durch ihn haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater. 19So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, 20erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, 21auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn. 22Durch ihn werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist.
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :
Jesus hat uns den Frieden verkündet. Ja, er ist selbst dieser Friede. Denn er hat am Kreuz die Feindschaft zwischen den Sündern und Gott überwunden. Mit zwei Bildern wird das im Epheserbrief beschrieben.
Zum einen mit dem des Gastes und des Hausgenossen.
Es ist ja schön, wenn man zu Gast ist. Bei Freunden, oder im Wirtshaus. Da wird in angenehmer Atmosphäre gegessen und gesprochen. Aber es ist irgendwann vorbei. Man verlässt das gastliche Haus und kehrt heim. Oder, wenn man sich danebenbenimmt, fliegt man sogar raus. Und nie ist es sicher, dass man wieder zu Gast sein wird. Einladungen sind ein Geschenk und nichts, worauf wir Anspruch haben. Ganz anders, wenn man Hausgenosse ist, also rechtlicher Mitbewohner. Dann können wir kommen und bleiben, wann immer und so lange wir wollen. Mit diesem Bild reagiert Paulus auf die Differenzen in der jungen Gemeinde in Ephesus. Unter den Christen dort war es umstritten, wer dazugehört. Die, die ursprünglich Juden waren, oder auch die, die vorher Griechen gewesen sind, also Heiden. Paulus sagt: Solche Unterschiede sind egal. Du bist getauft und glaubst, also gehörst du dazu.
Eine Frage, die uns innergemeindlich eher fern liegt. Aber im Blick auf andere Konfessionen und Prägungen neigen wir doch eher zur Abgrenzung. Und das ist nicht das, was der Herr will.
Das zweite Bild ist das eines Hauses.
Es braucht ein Fundament, Mauersteine und den Eckstein. Eigentlich steht da im Griechischen der Schlussstein eines Gewölbes. Erst, wenn der gesetzt ist, hat die Kuppel Halt und man kann die Schalung entfernen. Ohne ihn stürzt sie ein. Eion schönes Bild für die Gemeinde. Wir sind die Steine, aus denen Gott baut. Jeder hat seinen Platz, er stützt und hält die anderen. Und er wird von ihnen getragen. Und das Fundament ist der Glaube, der sich aus dem Leben, Erleben und Berichten derer ernährt, die vor uns gewesen sind. Christus hält alles zusammen – durch sein Wort, seinen Geist und dadurch, daß er sich in Brot und Wein schenkt.
Lied:
EG 572 (Herr, wir bitten, komm und segne uns) 1 – 5
Gebet:
Barmherziger Gott!
Es ist dein Werk, dass wir dir nahe sein dürfen.
Dafür danken wir dir und bitten dich:
mach uns willig, Bausteine in denem Reich zu sein.
Wir sind bestürzt über das, was in der Ukraine und in Palästina geschieht.
Ein Krieg, Bomben, Panzer und Tote.
Wir bitten dich, lass wieder Frieden in diesen Ländern einkehren.
Gib den Regierenden deinen Geist und die richtigen Pläne gegen das Unglück.
Hilf, dass bei der heutigen Wahl vernünftige Menschen ins europäische Parlament kommen.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen,
die trauern, krank oder einsam sind.
Lass sie deine Liebe und Treue erfahren.
Unser Land beschütze nach innen und außen.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet,
den Extremisten und Fanatikern auf allen Seiten entschlossen entgegenzutreten.
Amen
Vaterunser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)