Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 1. Sonntag nach Trinitatis, den 2. Juni 2024 (Kirchweih) (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 334 (Danke für diesen guten Morgen), 1 – 6

Gebet:
Du lässt dich von uns suchen und finden.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus, deinen Sohn,
der mit dir und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

Evangelium: Lukas 19, 1 – 10
1Und Jesus ging nach Jericho hinein und zog hindurch. 2Und siehe, da war ein Mann mit Namen Zachäus, der war ein Oberer der Zöllner und war reich. 3Und er begehrte, Jesus zu sehen, wer er wäre, und konnte es nicht wegen der Menge; denn er war klein von Gestalt. 4Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um ihn zu sehen; denn dort sollte er durchkommen. 5Und als Jesus an die Stelle kam, sah er auf und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. 6Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden.
7Da sie das sahen, murrten sie alle und sprachen: Bei einem Sünder ist er eingekehrt. 8Zachäus aber trat herzu und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück. 9Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, denn auch er ist ein Sohn Abrahams. 10Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 245 (Preis, Lob und Dank sei Gott dem Herren) in Auswahl

Text zum Nachdenken:
Psalm 84, 1 bis 13
1Ein Psalm der Korachiter, vorzusingen, auf der Gittit. 2Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth! 3Meine Seele verlangt und sehnt sich nach den Vorhöfen des Herrn; mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott.
4Der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen – deine Altäre, Herr Zebaoth, mein König und mein Gott. 5Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar. 6Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln! 7Wenn sie durchs dürre Tal ziehen, wird es ihnen zum Quellgrund, und Frühregen hüllt es in Segen. 8Sie gehen von einer Kraft zur andern und schauen den wahren Gott in Zion. Herr, Gott Zebaoth, höre mein Gebet; vernimm es, Gott Jakobs!  10Gott, unser Schild, schaue doch; sieh an das Antlitz deines Gesalbten! 11Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend. Ich will lieber die Tür hüten in meines Gottes Hause als wohnen in den Zelten der Frevler. 12Denn Gott der Herr ist Sonne und Schild; der Herr gibt Gnade und Ehre. Er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen. 13Herr Zebaoth, wohl dem Menschen, der sich auf dich verlässt!

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:

Diesen Psalm singen wir jedes Mal, wenn Kirchweih ist. Er handelt von der Sehnsucht nach dem Tempel. Geschrieben worden ist er wohl gegen Ende der babylonischen Gefangenschaft. Weit entfernt von Jerusalem lebten die Menschen. Und, was fast genauso schlimm war: sie konnten nicht im Tempel beten und opfern. Wie sollten sie dann mit Gott Verbindung haben? Doch sie hofften auf die Rückkehr, sie träumten von den Vorhöfen des Heiligtums, in denen sich das religiöse Leben bald wieder abspielen würde. Dort die Türe hüten ist besser, als bei den Fremden zu wohnen. Und die Vögel in Jerusalem – sie haben es gut. Sie können jetzt schon im Tempel nisten.
Unsere Kirchen sind auch Sehnsuchtsorte. Sogar für die Menschen, die nicht so gläubig sind. Denn sie stehen für die Heimat. Oft ist ihr Turm das erste, was man sieht, wenn man von der Reise zurückkehrt. Besonders auch in Illschwang, weil die Kirche hoch auf dem Berg liegt. So ein Gotteshaus zu haben, ist schön. Und mir macht es Spaß, morgens und abends die Türe zu hüten, sie auf- und zuzusperren.
Aber da ist ein Unterschied zu den Menschen im Alten Testament. Sie glaubten, nur im Tempel und nirgendwo sonst kann man Gottes Gegenwart erfahren. Wir wissen es anders. Es geht auch im Alltag und daheim. Und manchmal ist er auch unerkannt bei uns, wie auf dem Weg nach Emmaus. Das ist gut. Nie sind wir allein. Und trotzdem brauchen wir die Kirchen. Als richtigen Ort für Lebenswenden, wir die Taufe, die Konfirmation, die Trauung und bei den Beerdigungen. Und wenn wir uns am Sonntag aufmachen, gibt es – nicht jedes Mal, aber immer wieder – eine Überraschung. Gott spricht zu uns durch die Lesungen und Lieder. Und, was viele vergessen: dort haben wir Gemeinschaft mit den anderen Christen. Nicht nur während der Liturgie, sondern auch davor und danach, bei einer Unterhaltung und beim Frühschoppen. Gut, das wir unsere Kirche haben.

Lied:
EG 295 (Wohl denen, die da wandeln) 1 – 4

Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir danken dir für unsere Kirche,
Ein Ort der Begegnung mit dir und allen anderen.
Hilf uns, sie zu erhalten und gib, dass viele Menschen in ihr Heimat finden.
Wir sind bestürzt über das, was in der Ukraine und in Palästina geschieht.
Ein Krieg, Bomben, Panzer und Tote.
Wir bitten dich, lass wieder Frieden in diesen Ländern einkehren.
Gib den Regierenden deinen Geist und die richtigen Pläne gegen das Unglück.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen,
die trauern, krank oder einsam sind.
Lass sie deine Liebe und Treue erfahren.
Unser Land beschütze nach innen und außen.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet,
den Extremisten und Fanatikern auf allen Seiten entschlossen entgegenzutreten.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

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