Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 2. Sonntag nach Epiphanias, dem 19. Januar 2025 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 334 (Danke, für diesen guten Morgen) in Auswahl
Gebet:
Allmächtiger, ewiger Gott,
du kannst allen Nöten Abhilfe schaffen.
Dafür danken wir durch Jesus Christus deinen Sohn,
der mit dir und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `
Evangelium: Johannes 2, 1 – 11
1Und am dritten Tage war eine Hochzeit zu Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war da. 2Jesus aber und seine Jünger waren auch zur Hochzeit geladen. 3Und als der Wein ausging, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. 4Jesus spricht zu ihr: Was habe ich mit dir zu schaffen, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. 5Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut. 6Es standen aber dort sechs steinerne Wasserkrüge für die Reinigung nach jüdischer Sitte, und in jeden gingen zwei oder drei Maß. 7Jesus spricht zu ihnen: Füllt die Wasserkrüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan. 8Und er spricht zu ihnen: Schöpft nun und bringt’s dem Speisemeister! Und sie brachten’s ihm. 9Als aber der Speisemeister den Wein kostete, der Wasser gewesen war, und nicht wusste, woher er kam – die Diener aber wussten’s, die das Wasser geschöpft hatten –, ruft der Speisemeister den Bräutigam 10und spricht zu ihm: Jedermann gibt zuerst den guten Wein und, wenn sie trunken sind, den geringeren; du aber hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten. 11Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat. Es geschah zu Kana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 398 (In dir ist Freude), 1 – 2
Text zum Nachdenken:
Römer 12, 9 bis 16
9Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an. 10Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor. 11Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn. 12Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. 13Nehmt euch der Nöte der Heiligen an. Übt Gastfreundschaft. 14Segnet, die euch verfolgen; segnet, und verflucht sie nicht. 15Freut euch mit den Fröhlichen, weint mit den Weinenden. 16Seid eines Sinnes untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch zu den niedrigen. Haltet euch nicht selbst für klug.
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:
Überall begegnen uns Leitbilder: in der Schulpausenhalle, im Krankenhaus und im Foyer großer Firmen. Dabei will man sich vergegenwärtigen und anderen zeigen, welche Werte gelten, bzw., wie man mit anderen Menschen umgehen will. Bei modernen Leuten heißt das „Compliance“.
So ein Leitbild lesen wir auch im Römerbrief. Und bis heute ist es ja eine Frage, wie wir Christen uns in der Welt verhalten sollen. Und niemand würde die Werte des Apostels ernsthaft abstreiten wollen. Interessant ist, dass er dabei nicht bloß darüber nachdenkt, wie wir mit den Mitchristen umgehen sollen, sondern auch mit den Fremden und den Feinden. Die Fremden sollen wir aufnehmen und die Feinde segnen und nicht verfluchen.
Gerade das Letzte fällt uns wahrscheinlich schwer. Unsere Feinde sind doch böse und Fremde haben wir jetzt schon zu viele, oder? Aber dem Apostel ist es Ernst. Und man kann es auch begründen. Denn an der schlechten Situation ändert sich durch Hass nie etwas. Der macht es bloß schlimmer. Aber wenn wir es mit Liebe und Geduld probieren, wird es besser. Wir verstünden den Paulus aber falsch, wenn wir diesen Abschnitt als Aneinanderreihung von Befehlen verstünden. Für ihn ist das alles die Folge daraus, dass wir alle Gliedmaßen am Leib Christi sind. Und so, wie die Körperteile ganz automatisch füreinander sorgen, sollen wir es auch als Christen tun. Er nennt das den „vernünftigen Gottesdienst“. Dieser funktioniert auch nicht durch unsere Anstrengung, sondern dadurch, dass uns Gott seinen Geist schenkt. Der verändert uns auf Christus hin.
Lied:
EG 331 (Großer Gott, wir loben dich), 1 – 3 + 11
Gebet:
Lieber Vater,
du hast uns lieb, aber auch die anderen Menschen.
Hilf uns, ihnen Gutes zu tun und sie geduldig auszuhalten,
wenn sie uns belasten oder ärgern.
Erhalte unserem Land den inneren und äußeren Frieden.
Gib, dass alle die uns regieren,
auf die Wehrlosen achten und Gegensätze überwinden.
Hilf uns, dein Wort zu verstehen und zu befolgen.
Lass uns mit allen Menschen gut auskommen.
Beschütze deine Kirche,
besonders auch die verfolgten Christen.
Tröste die Trauernden und hilf den Kranken.
Lass die Menschen, die unter einem Dach zusammenleben,
aufeinander schauen in Liebe und Vergebungsbereitschaft.
Amen
Vaterunser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden)