Pfr. Schertel: Hausandacht zum Sonntag Jubilate, dem 3. Mai 2020 (Text)

In Illschwang und Umgebung läuten um 10 Uhr die Glocken. Ich lade Sie alle ein, zu dieser Zeit gemeinsam das Vaterunser zu beten.

Wenn Sie keinen Fernseh- oder Rundfunkgottesdienst ansehen möchten, sondern im Kreis Ihrer Familie gemeinsam eine Andacht halten möchten, habe ich hier einen Vorschlag:

Vielleicht stellen Sie eine Kerze auf den Tisch und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 501 (Wie lieblich ist der Maien) 1-4

Gebet:
Allmächtiger, ewiger Gott, du bist die Quelle des Lebens. Wir sind in deiner Hand geborgen und gut aufgehoben. Danke dafür.
Amen

Lesung:
1. Mose 1,1 – 2, 4 in Auswahl:
1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 2 Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser. 3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. 4 Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis 5 und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.
21 So wurden vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer. 2 Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte. 3 Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte.
4 Dies ist die Geschichte von Himmel und Erde, da sie geschaffen wurden.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied: 
EG 432 (Gott gab uns Atem, damit wir leben), 1-3.

Text zum Nachdenken:
Johannes 15, 1-8
Jesus spricht: 1 Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. 2 Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; und eine jede, die Frucht bringt, reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe. 3 Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. 4 Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt.
5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. 6 Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt die Reben und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. 7 Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. 8 Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.
(Dt. Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :
In diesem Jahr ist die Natur früh dran. Seit vielen Tagen blüht alles, die Obstbäume werden von Bienen umschwirrt und ab und zu wird ihr Summen durch das Gebrumm der Hummeln verstärkt. Es ist schön zu sehen, wie alles austreibt und blüht. Auch der Weinstock im oberen Pfarrgarten bekommt die ersten grünen Triebe. Den ganzen Winter sah er aus, als wäre er tot. Aber jetzt durchströmt ihn von der Wurzel her Saft und Kraft. So wird er auch dieses Jahr wachsen und schöne Trauben tragen.
Jesus verwendet so einen Weinstock als Bild für den Glauben. Wir sind wie die Reben. Sie können alleine nicht wachsen. Sondern der Weinstock versorgt sie. Und genauso will uns Christus versorgen, mit Vertrauen, Zuversicht und Kraft.
In dieser Zeit haben wir es besonders nötig. Denn wir sind hin und her gerissen zwischen der Pandämie und den Lockerungen, die es jetzt gibt. Wir wollten so gerne, daß die Gefahr vorüber ist. Aber es gibt noch genügend warnende Stimmen.
Die Weinrebe übersteht vieles: Nachtfröste und Trockenheit, Gewitter und Sturm. Aber nicht deswegen, weil sie so kräftig ist. Sondern, weil sie fest mit dem Weinstock verbunden ist. Und deshalb ist es gut, daß wir glauben können. So überstehen wir den nächsten Tag, die nächste Woche und so weiter.
Martin Luther hat in seiner Schrift „Ob man vor dem Sterben fliehen möge“ folgendes Gebet für Pestzeiten empfohlen: Herr, in deiner Hand bin ich, du hast mich hier angebunden, dein Wille geschehe. Denn ich bin deine arme Kreatur, du kannst mich hierin töten und erhalten, eben so gut, als wenn ich etwa im feuer, Wasser, Durst oder anderer Gefahr angebunden wäre“.

Lied:
EG 406(Bei dir, Jesu, will ich bleiben), 1-6

Gebet:
Barmherziger Gott!
Du sättigst alles, was lebt mit Wohlgefallen. Wir danken dir für das Erwachen der Natur, das Singen der Vögel und den Flug der Insekten. Danke auch, daß es jetzt geregnet hat. Laß alles, was gesät wurde zur Frucht kommen.
Sei du bei uns und gib die Kraft, die Beschränkungen, die uns auferlegt sind, zu tragen. Laß uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen. Verschone uns und unsere Lieben, die Nachbarn und die ganze Gemeinde.
Wir bitten dich für die, die schon infiziert sind: Hilf ihnen.
Gib, daß man schnell Therapien und Impfstoffe entwickeln kann.
Hilf den Menschen in allen Ländern, in denen der Staat zu ersticken droht.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind. Laß sie deine Liebe und Treue erfahren.
Hilf uns, jetzt das richtige zu tun, zu sagen und zu denken.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

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