Pfarrer Schertel: Hausandacht zum dritten Sonntag im Advent, dem 12. Dezember 2021 (Text)

Wir können wieder Gottesdienste feiern. Aber ich werde diese Hausandachten noch eine Weile fortsetzen.

Also, setzen Sie sich doch im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 16 (Die Nacht ist vorgedrungen) , 1-2

Gebet:
Barmherziger Gott, Du hast uns versprochen, dass dein Sohn Jesus Christus in unser Leben kommt. Dafür danken wir dir von Herzen. Durch Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit. Amen.

Evangelium: Lukas 1, 67 – 79:
Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt, weissagte und sprach: 68Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk 69und hat uns aufgerichtet eine Macht des Heils im Hause seines Dieners David 70 – wie er vorzeiten geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten –, 71dass er uns errettete von unsern Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen, 72und Barmherzigkeit erzeigte unsern Vätern und gedächte an seinen heiligen Bund 73und an den Eid, den er geschworen hat unserm Vater Abraham, uns zu geben, 74dass wir, erlöst aus der Hand unsrer Feinde, 75ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen. 76Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen. Denn du wirst dem Herrn vorangehen, dass du seinen Weg bereitest 77und Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk in der Vergebung ihrer Sünden, 78durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, durch die uns besuchen wird das aufgehende Licht aus der Höhe, 79damit es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.
(Deutsche Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 10 (Mit Ernst, o Menschenkinder), 1 – 4

Text zum Nachdenken:
1. Korinther 4, 1 bis 5
Dafür halte uns jedermann: für Diener Christi und Haushalter über Gottes Geheimnisse. 2Nun fordert man nicht mehr von den Haushaltern, als dass sie für treu befunden werden. 3Mir aber ist’s ein Geringes, dass ich von euch gerichtet werde oder von einem menschlichen Gericht; auch richte ich mich selbst nicht. 4Ich bin mir zwar nichts bewusst, aber darin bin ich nicht gerechtfertigt; der Herr ist’s aber, der mich richtet. 5Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch ans Licht bringen wird, was im Finstern verborgen ist, und wird das Trachten der Herzen offenbar machen. Dann wird einem jeden von Gott sein Lob zuteil werden.
(Deutsche Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Paulus muss sich in Korinth rechtfertigen. Denn die Christen dort stritten darüber, wer der „beste” Prediger ist: der Apostel, Apollos, Petrus, oder ein anderer. Vor allem wurde Paulus angegriffen, weil er so wenig her macht. Klein, stotternd, arm und manchmal krank. Kann man auf so jemand hören? Der Apostel meint: Ja, denn es kommt nicht auf solche Äußerlichkeiten an. Sondern darauf, dass man Gottes Geheimnisse verwaltet und ein Diener des Evangeliums ist. Was er sich dabei vorstellt, können wir Älteren uns an einem Filmprojektor deutlich machen. Aus einem durchsichtigen Plastikstreifen mit vielen winzigen Bildchen macht er auf der Leinwand einen strahlend hellen Film. Dazu besteht er im Wesentlichen aus drei Komponenten: Der Lampe, die den Film durchstrahlt. Man kann sie für Gott setzten. Und auf dem Zelluloidstreifen ist die Botschaft, das Evangelium. Das Objektiv hat nun die Aufgabe, die Bildchen groß, scharf und unverzerrt auf der Leinwand abzubilden. Das soll also der Prediger sein. Dem Objektiv ist es verboten, etwas Eigenes in die ganze Sache einzubringen: eine besondere Farbe, nett gekrümmte Linien, oder gar eigene Bilder. Sondern es soll übermitteln und treu verwalten. Genauso soll jeder, der von Gott redet, sich an die Worte der Schrift halten und sie so gut, wie möglich an die Menschen bringen. Seine Persönlichkeit ist austauschbar, was er tut, ist kein Herrschen, sondern Dienst. Und dieses Dienst bin nicht bloß ich meiner Gemeinde schuldig, sondern auch Sie, wenn Sie Kinder, Nachbarn, oder andere Menschen haben, mit denen Sie über den Glauben reden. Dann kommt Jesus zu jedem von uns als der, der Mensch wurde, um uns aus Schuld und Tod zu erlösen.

Lied:
EG 406 (Bei dir, Jesu, will ich bleiben), 1 – 4

Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir bitten dich: Lass alle Menschen von der Liebe, Güte und Barmherzigkeit deines Sohnes erfahren.
Gib uns Mut, von ihm zu sprechen.
Lass uns, aber auch die reichen Staaten und mächtigen Wirtschaftsleute, verantwortlich mit dem umgehen, was du uns gegeben hast.
Steh uns in der neuen Coronawelle bei.
Lass uns erkennen, woran unsere Zeit leidet und hilf uns, es besser zu machen.
Sei du auch bei denen, deren Wohnorte überschwemmt worden sind. Gib ihnen gerade jetzt im Winter die nötige Hilfe.
Beschütze uns und das ganze Land vor allen Gefahren.
Sei du bei den verzweifelten Menschen in Afghanistan und an der polnischen Grenze.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle Menschen, die trauern, krank oder einsam sind. Lass sie deine Liebe und Treue erfahren.
Sei du bei denen, die im Sterben liegen.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Das könnte dich auch interessieren …