Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 8. Sonntag nach Trinitatis, dem 10. August 2025 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 272 (Ich lobe meinen Gott), 1-5

Gebet:
Du bist das Licht der Welt.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus, unseren Herrn,
der mit dem Vater und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

Evangelium: Matthäus 5, 13 – 16
13Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten. 14Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. 15Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. 16So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 263 (Sonne der Gerechtigkeit), in Auswahl

Text zum Nachdenken:
Jesaja 2, 1 bis 5
Dies ist das Wort, das Jesaja, der Sohn des Amoz, schaute über Juda und Jerusalem. Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des Herrn Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinaufgehen zum Berg des Herrn, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem. Und er wird richten unter den Nationen und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. Kommt nun, ihr vom Hause Jakob, lasst uns wandeln im Licht des Herrn!”

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:

Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Am 8. Mai hat unser Staat daran erinnert. Für mich hatte dieser Tag immer noch eine andere Bedeutung. Aber auch sonst war der Krieg mit seinen Grausamkeiten weit weg.
Gut, dass seitdem eine neue Zeit angebrochen ist. Frieden, Freiheit und kein Rassenhass mehr. Aber heute ist der Krieg an uns herangerückt. Wir sehen Geausamkeit in vielen Ländern und sind durch Waffenlieferungen oder deren Verweigerung beteiligt. Gut, dass unser Staat die Bundeswehr stärken will. Das gibt ein Gefühl der Sicherheit.
Und da lesen wir diese große Vision vom Weltfrieden. Den Satz von Schwertern zu Pflugscharen kennen wir noch aus den 80er Jahren. Und es wäre doch schön, wenn sich die Menschheit einigen würde. Auf ein Recht, auf Gleichheit und Versöhnung. Dann würde alles gut und man könnte die Waffen umschmieden zu landwirtschaflichem Gerät. Es einsetzen für bessere Landwirtschaft. Oder, wir geben das Ersparte für ein besseres Sozialsystem aus. Renten, Pflegeversicherung und so weiter. Also packen wir’s an.
Doch wenn wir die Prophetenworte genau lesen, merken wir: Das steht nicht, dass all das die Menschen machen. Sondern es ist allein Gottes Werk. Er wird den Frieden und das Recht schaffen, nicht wir. Das entlastet uns. Denn wir Menschen sind so wie wir sind. Unterschiedlich, egoistisch, machtbewusst und so weiter. Aber wir sind alle Gottes geliebte Kinder. Das sollte uns beim Streiten bewusst sein und ab einem bestimmten Punkt können wir es dann gut sein lassen. Und dann finden wir vielleicht einen Weg, auf dem wir gemeinsam zum Berg des Herrn gehen können. „Kommt nun, ihr vom Hause Jakob, lasst uns wandeln im Licht des Herrn”, sagt Jesaja. Das bedeutet doch, dass wir im vertrauen auf Gott leben sollen. Und daß wir seinen Willen im Blick haben. Und dann können wir auch hier und dort etwas ändern.

Lied:
EG 646 (Herr, gib uns Mut zum Brücken bauen), 1 – 3

Gebet:
Gott, du hast uns ins Licht deiner Gnade gestellt.
Und du zeigst uns den Weg ins Helle.
Dafür danken wir dir.
Hilf uns, durch unser Verhalten zu einer gerechten Welt beizutragen.
Mache uns mutig im Glauben und Beten.
Gib deiner Kirche und ihren Verantwortlichen den Mut, dich deutlich zu bezeugen.
Erhalte unserem Land den inneren und äußeren Frieden.
Beschütze uns vor schlechten Politikern, die uns und unserem Land schaden wollen.
Gib, dass alle die uns regieren, auf die Wehrlosen achten und Gegensätze überwinden.
Hilf uns, dein Wort zu verstehen und zu befolgen.
Lass uns mit allen Menschen gut auskommen.
Beschütze deine Kirche, besonders auch die verfolgten Christen.
Tröste die Trauernden und hilf den Kranken.
Lass die Menschen, die unter einem Dach zusammenleben, aufeinander schauen in Liebe und Vergebungsbreitschaft.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden)

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