Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 7. Sonntag nach Trinitatis, dem 3. August 2025 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 452 (Er weckt mich alle Morgen), 1-5
Gebet:
Du bist das Brot des Lebens.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus, unseren Herrn,
der mit dem Vater und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
Evangelium: Johannes 6, 1 – 15
Danach ging Jesus weg ans andre Ufer des Galiläischen Meeres, das auch See von Tiberias heißt. 2Und es zog ihm viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. 3Jesus aber ging hinauf auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. 4Es war aber kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden. 5Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, dass viel Volk zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben? 6Das sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er wusste wohl, was er tun wollte. 7Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie, dass jeder auch nur ein wenig bekomme. 8Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: 9Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das für so viele? 10Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Männer. 11Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, so viel sie wollten. 12Als sie aber satt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt. 13Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übrig blieben, die gespeist worden waren. 14Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. 15Da Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er allein.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 320 (Nun laßt uns Gott, dem Herren), 1 – 5
Text zum Nachdenken:
Johannes 6, 30 bis 35
Da sprachen sie zu Jesus: Was tust du für ein Zeichen, auf dass wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? 31Unsre Väter haben Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben steht Ps 78,24: »Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.« 32Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. 33Denn dies ist das Brot Gottes, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben. 34Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit solches Brot. 35Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:
Heute geht es also um das Brot. Im Evangelium lesen wir von der wunderbaren Speisung der 5.000. Toll, wie Jesus das macht. Und sie wollen ihn deshalb zum König krönen. Klar, wenn einer den Hunger in der Welt besiegen kann.
Für uns heute ist das fehlende Brot kein Problem mehr. Nach dem Krieg vielleicht, oder in anderen Gegenden der Welt. Der Hunger ist nicht überall besiegt. Es wäre doch schön, wenn es eine Lösung gäbe. Und es ist ja eigentlich auch möglich.
Wenn man das tun würde, was möglich ist. Weniger Ressourcen hier verbrauchen. Stabile Wirtschaft in den Hungegebieten fördern, anstatt sie als bequeme Absatzmärkte auszubeuten, Kriege beenden und so fort.
Doch Jesus entzieht sich der Menge. Im folgenden Gespräch wird klar, warum. Es gibt ja nicht nur den körperlichen Hunger. Und wir Menschen brauchen mehr, als Essen und Trinken. Das himmlische Brot, mit dem sich Jesus vergleicht, stillt andere Bedürfnisse. Es beantwortet die Frage nach dem Sinn. Es tröstet uns in der Not und im Sterben. Und es gibt uns das ewige Leben. Deshalb ist der Glaube an Christus genauso wichtig, wie der gefüllte Bauch. Das sehen wir auch am Vaterunser, daas wir täglich beten.
Lied:
EG 324 (Ich singe dir mit Herz und Mund), 1 – 7
Gebet:
Gott, versorgst uns nicht bloß mit Nahrung,
sondern stillst auch den Hunger nach Leben und Sinn.
Dafür danken wir dir.
Hif uns, durch unser Verhalten zu einer gerechten Welt beizutragen.
Mache uns mutig im Glauben und Beten.
Gib deiner Kirche und ihren Verantwortlichen den Mut,
dich deutlich zu bezeugen.
Erhalte unserem Land den inneren und äußeren Frieden.
Beschütze uns vor schlechten Politikern,
die uns und unserem Land schaden wollen.
Gib, dass alle die uns regieren,
auf die Wehrlosen achten und Gegensätze überwinden.
Hilf uns, dein Wort zu verstehen und zu befolgen.
Lass uns mit allen Menschen gut auskommen.
Beschütze deine Kirche, besonders auch die verfolgten Christen.
Tröste die Trauernden und hilf den Kranken.
Lass die Menschen, die unter einem Dach zusammenleben,
aufeinander schauen in Liebe und Vergebungsbreitschaft.
Amen
Vaterunser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden)