Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 4. Sonntag nach Trinitatis, den 23. Juni 2024 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
(In Götzendorf findet ein Familiengottesdienst statt. Deshalb sind die Lesungen außerhalb der Reihe)

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 645 (Ins Wasser fällt ein Stein), 1 – 3

Gebet:
Du hast uns lieb und versorgst uns täglich mit allem, was wir brauchen.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus, deinen Sohn,
der mit dir und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

Epistel: 2. Korinther 3, 3 – 6
Ist doch offenbar geworden, dass ihr ein Brief Christi seid durch unsern Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln der Herzen. 4Solches Vertrauen aber haben wir durch Christus zu Gott. 5Nicht dass wir tüchtig sind von uns selber, uns etwas zuzurechnen als von uns selber; sondern dass wir tüchtig sind, ist von Gott, 6der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.

Glaubensbekenntnis

Lied 593 (Weil ich Jesu Schäflein bin) 1 – 3

Text zum Nachdenken:
Markus 10, 13 bis 16
13Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. 14Als es aber Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes. 15Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. 16Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie.

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Jesus und die Kinder. Bei jeder Taufe wird diese Geschichte vorgelesen. Und wir freuen uns darüber, dass der Herr die Kinder lieb hat und sie segnet. Die Jünger fanden das nicht wirklich gut. Sie hatten eine andere Vorstellung davon, was Jesus machen soll: reden, Wunder tun und so weiter. Und vielleicht gingen ihnen die Kleinen mit ihrem Gewusel auf die Nerven.
Auf Familienfesten fühlen wir uns auch manchmal von den Kindern überfordert. „Geht raus, spielt was. Oder verschwindet in Euer Zimmer!“ Gut, Kinder müssen wissen, wie man sich benimmt. Das ist auch eine Aufgabe der Eltern. Aber wir sollten sie, genauso, wie Jesus, ernst nehmen. Mit ihrem anderen Zeitgefühl, ihrer oft überraschenden Weise zu denken und zu handeln.
Das können wir von Jesus lernen. Aber ihm kommt es noch auf etwas anderes an. Zu den Erwachsenen sagt er: „Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.“ Was meint er damit? Sollen wir wieder so werden, wie die Kleinen – etwas chaotisch und ungeduldig? Nein, das ist nicht so. Wir sind schließlich keine Kinder mehr. Aber: Kleine Kinder sind angewiesen. Auf die Versorgung, die Begleitung und den Schutz durch die Eltern. Das lassen sie sich selbstverständlich und auch dankbar gefallen. Die Eltern geben das alle, ohne eine Gegenleistung dafür zu wollen. Uns Erwachsenen ist es eher peinlich, wenn man uns berät, unterstützt, oder sogar hilft. Dabei sind wir, zumindest, was Gott angeht, sehr wohl auf ihn angewiesen. Er hat uns das Leben gegeben, versorgt uns mit Nahrung, Kleidung, Haus, Hof, Familie und allem Guten. Er gibt uns sein Wort. Und wenn wir schuldig werden, versagen, oder sonst irgendwie fallen, verzeiht er uns. Dafür will er auch nichts haben. Er macht es einfach. Denn er hat uns lieb. Können wir das annehmen, einfach so? Ich denke das ist der Punkt, auf den Jesus heraus will: Laß dir Gottes Liebe gefallen. Lebe von und aus ihr, fromm und fröhlich.

Lied:
EG 603 (Ich sitze oder stehe) 1 – 3

Gebet:
Barmherziger Gott!
Hilf uns, mit dir zu leben.
Gläubig, zufrieden und glücklich.
Wir sind bestürzt über das,
was in der Ukraine und in Palästina geschieht.
Ein Krieg, Bomben, Panzer und Tote.
Wir bitten dich, lass wieder Frieden in diesen Ländern einkehren.
Gib den Regierenden deinen Geist und die richtigen Pläne gegen das Unglück.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen,
die trauern, krank oder einsam sind.
Lass sie deine Liebe und Treue erfahren.
Unser Land beschütze nach innen und außen.
Gib, das unser Staat die Kraft findet,
den Extremisten und Fanatikern auf allen Seiten entschlossen entgegenzutreten.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

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