Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 2. Sonntag nach Trinitatis, dem 16. Juni 2022 (Text)

Heute feiern wir in Illschwang das Gemeindefest. Es hat das Thema: „Komm, bau ein Haus”. Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 564 (Komm, heilger Geist) 1 – 3

Gebet:
Du hast uns im Glauben zu einem lebendigen Haus verbunden.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen.

Evangelium: Matthäus 7, 24 – 26
Jesus erzählte ein Gleichnis: 24Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. 25Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet. 26Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. 27Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein und sein Fall war groß.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 598 (Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt) 1, 3, 5

Text zum Nachdenken:
Epheser 2, 17 bis 22
17Und er ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren. 18Denn durch ihn haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater. 19So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, 20erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, 21auf welchem der ganze Bau ineinander gefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn. 22Durch ihn werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist.
(Deutsche Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

In unseren Tagen wird viel gebaut. Kaum hat der Gemeinderat neue Parzellen ausgewiesen, sind sie schon verkauft. Kurz darauf wachsen die Häuser empor. Zuerst wird ein Fundament gelegt. Es muss stabil sein, weil es das gesamte Gebäude tragen muss. Und dann wachsen die Wände empor, Stein auf Stein. Dabei muss man auf den richtigen Verbund achten, weil sonst später Risse das Mauerwerk zerbrechen lassen. Früher hat man an den kanten Ecksteine eingebaut. Manchmal bräuchte man sie auch jetzt noch. Sie halten die Räder der Fahrzeuge von den Wänden fern und schützen so die Mauer. Im Epheserbrief wird die Gemeinde mit so einem Haus verglichen. Es ist aus unterschiedlichen, lebendigen Steinen gebaut. Das sind wir, die Christen. Und wir sind nicht so einheitlich, wie die Backsteine oder Ytonblöcke im Baugebiet. Also eher, wie das Mischmauerwerk in der alten Zeit. Damals hat man verbaut, was man gefunden hatte. Aber, wir sind uns nicht so fremd, wie diese Steinblöcke. Denn durch den Glauben sind wir verbunden, halten und formen uns gegenseitig zum Haus der Gemeinde. Das ist ein großes Geschenk. Wir merken es, wenn wir Gemeindefest feiern, oder im Gottesdienst, den Chören und Gruppen. Wie ein Haus hat auch die Kirche ein Fundament. Allerdings nicht aus Beton, oder großen Quadern. Sie ist gebaut auf dem Grund der Apostel und Propheten. Also gründen wir in den Worten der Bibel, aber auch im Glauben derer, die vor uns da waren. Sie haben uns von Jesus erzählt und uns zu Mitbürgern und Gottes Hausgenossen gemacht. Bleibt noch der Eckstein. In alten Städten mit engen Gassen, oder an historischen Hofeinfahrten sieht man ihn oft. Er ist aus besonders hartem Stein gemacht. Zum Beispiel aus Granit. Man baut ihn schräg ein, sodass er die Fahrzeugreifen wegschiebt. Damit schützt er die Wände. Paulus meint, dass Christus unser Eckstein ist. Unsere Gemeinde ist ja nicht nur eine Überzeugungs- oder Interessengemeinschaft. Sondern sie steht unter Gottes Schutz. Christus hört unsere Gebete, er gibt uns Kraft und Mut. So lässt er viel Unheil ohne größere Schäden an uns vorbeiziehen.

Lied:
EG 640 (Komm, bau ein Haus) 1 – 4

Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir leben in einer dunklen Zeit, voller Fragen und mit wenigen Antworten.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche, der Krieg im Osten, die hohen Preise bei uns.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Tröste alle, die leiden. Besonders auch die Menschen und ihre Angehörigen, die bei dem Zugunglück verletzt, oder getötet wurden.
Lass das, was draußen blüht und wächst, zur Frucht kommen.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind.
Lass sie deine Liebe und Treue erfahren.
Unser Land beschütze nach innen und außen.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet, den Extremisten und Fanatikern auf allen Seiten entschlossen entgegenzutreten.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

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