Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 18. Sonntag nach Trinitatis (Gedenktag des Erzengels Michael und aller Engel), den 29. September 2024 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 452 (Er weckt mich alle Morgen) 1 – 5
Gebet:
Jesus, du sendest deine Boten zu uns,
damit sie uns führen und uns helfen.
Dafür danken wir dir,
der du mit dem Vater und dem heiligen Geist
lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `
Evangelium: Lukas 10, 17 – 20
Die Zweiundsiebzig aber kamen zurück voll Freude und sprachen: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen. Er sprach aber zu ihnen: Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz. Seht, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und Macht über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch schaden. Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind. Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 331 (Großer Gott, wir loben dich), 1 – 3 + 9 – 10
Text zum Nachdenken:
4. Mose 22, 31 bis 35
Da öffnete der Herr dem Bileam die Augen, dass er den Engel des Herrn auf dem Wege stehen sah mit einem bloßen Schwert in seiner Hand, und er neigte sich und fiel nieder auf sein Angesicht. Und der Engel des Herrn sprach zu ihm: Warum hast du deine Eselin nun dreimal geschlagen? Siehe, ich habe mich aufgemacht, um dir zu widerstehen; denn der Weg vor mir führt ins Verderben. Und die Eselin hat mich gesehen und ist mir dreimal ausgewichen. Wäre sie mir nicht ausgewichen, wollte ich dich jetzt töten, die Eselin aber am Leben lassen. Da sprach Bileam zu dem Engel des Herrn: Ich habe gesündigt; ich hab’s ja nicht gewusst, dass du mir entgegenstandest auf dem Wege. Und nun, wenn dir’s nicht gefällt, will ich wieder umkehren. Der Engel des Herrn sprach zu ihm: Zieh hin mit den Männern, aber nichts anderes, als was ich zu dir sagen werde, sollst du reden. So zog Bileam mit den Fürsten Balaks.
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:
Die Bileamerzählung führt uns in die legendäre Vorzeit des Volks Israel. Auf dem Weg von Ägypten ins gelobte Land lagert es an der Grenze der Moabiter. Deren König Balak ist höchst besorgt um die Sicherheit seines Landes. Militärisch fühlt er sich nicht gewachsen und bittet den heidnischen Seher Bileam zu kommen und die Israeliten zu verfluchen. Trotz der ausgesetzten Belohnung weigert sich Bileam zunächst. Denn Gott verbot es ihm. Beim zweiten Mal darf er losziehen. Aber er soll nur sagen, was ihm Gott eingibt. Auf dem Weg bockt die Eselin, weicht vom Weg ab, drückt Bileam gegen eine Mauer und bleibt schließlich ganz stehen. Bileam ist sauer und schlägt das Tier. Da beginnt die Eselin zu sprechen: „Siehst du den Engel mit dem Schwert nicht, der sich uns in den Weg stellt?“ Da werden dem Seher die Augen geöffnet und auch er erkennt den Gottesboten. Und er verspricht, nur zu sagen, was Gott ihm befiehlt. Und in Moab angekommen, darf er Israel nicht verfluchen, sondern muss es segnen.
Für uns ist das eine seltsame Vorstellung von Engeln. Wir denken an die Putten auf den Altären, oder den Schutzengel. Also Gottesboten, die uns begleiten und beschützen. Und hier ist der Engel furchterregend und widerständig. Und das ist gut so. Es zeigt, dass Gott nicht immer lieb ist und zu allem ja sagt. Sondern er will, dass sein Wille geschehe im Himmel und auf Erden. Und manchmal bremst er uns aus. Durch sein Wort, oder den Rat anderer. Wollen wir auch das hören.
Lied:
EG 603 (Ich sitze oder stehe) 1 – 3
Gebet:
Lieber Vater,
hilf uns,
deinen Willen zu erkennen und danach zu leben.
Lass uns mit allen Menschen gut auskommen.
Beschütze deine Kirche,
besonders auch die verfolgten Christen.
Erhalte unserem Land den inneren und äußeren Frieden.
Gib, dass alle, die uns regieren,
auf die Wehrlosen achten und Gegensätze überwinden.
Tröste die Trauernden und hilf den Kranken.
Lass die Menschen,
die unter einem Dach zusammenleben,
aufeinander schauen in Liebe und Vergebungsbereitschaft.
Amen
Vaterunser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)