Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 10. Sonntag nach Trinitatis, den 4. August 2024 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 449 (Die güldne Sonne) 1 – 4

Gebet:
Du willst das Beste für uns.
Dafür danken wir dir,
der du mit dem Vater und dem heiligen Geist
lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `

Evangelium: Markus 12, 28 – 34
Und es trat zu ihm einer der Schriftgelehrten, der ihnen zugehört hatte, wie sie miteinander stritten. Als er sah, dass er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches ist das höchste Gebot von allen? 29Jesus antwortete: Das höchste Gebot ist das: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, 30und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft« 5. Mose 6,4-5. 31Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« 3. Mose 19,18. Es ist kein anderes Gebot größer als diese.32Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Ja, Meister, du hast recht geredet! Er ist einer, und ist kein anderer außer ihm; 33und ihn lieben von ganzem Herzen, von ganzem Gemüt und mit aller Kraft, und seinen Nächsten lieben wie sich selbst, das ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer. 34Da Jesus sah, dass er verständig antwortete, sprach er zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und niemand wagte mehr, ihn zu fragen.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 290 (Nun danket Gott) 1 – 3 + 7

Text zum Nachdenken:
Sacharja 8, 20 – 23
20So spricht der Herr Zebaoth: Es werden noch Völker kommen und Bürger vieler Städte, 21und die Bürger der einen Stadt werden zur andern gehen und sagen: Lasst uns gehen, den Herrn anzuflehen und zu suchen den Herrn Zebaoth; wir wollen mit euch gehen. 22So werden viele Völker und mächtige Nationen kommen, den Herrn Zebaoth in Jerusalem zu suchen und den Herrn anzuflehen. 23So spricht der Herr Zebaoth: Zu jener Zeit werden zehn Männer aus allen Sprachen der Völker einen jüdischen Mann beim Zipfel seines Gewandes ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist.

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Bei Einstellungsgesprächen wird oft gefragt: „Welche Vision haben Sie, wenn Sie bei uns arbeiten“ Gemeint sind die Pläne und das, was man so kann. Und der Altkanzler Schmidt hat einmal gesagt: „Wer Visionen hat, geht besser zum Arzt“. Er meinte, man solle am Boden bleiben, pragmatisch und vernünftig sein.
Der Prophet Sacharja hat auch eine Vision. Gott zeigt ihm die Zukunft Jerusalems. Und die ist rosig. Ein Treffpunkt für viele Menschen aus den Städten Judäas, aber auch die Völker werden kommen, um sich an einem jüdischen Mann festhalten.
Viele seiner Zeitgenossen haben ihn in die Kategorie vom Kanzler Schmidt eingeordnet. Zu düster war ihre Gegenwart. Sicher, aus der babylonischen Gefangenschaft waren sie zurück. Aber das Land war verwüstet, Jerusalem und der Tempel von Gestrüpp überwachsene Geröllhaufen. Und sie waren müde von der Aufbauarbeit. Was sollte da noch Gutes kommen? Doch Sacharja weiß: In der Müdigkeit sind wir nicht allein und Gott wird es machen. Nicht nur für das eigene Volk hat er Gedanken des Friedens und des Glücks, sondern für alle Menschen.
Das hat sich in der Geschichte auch immer wieder gezeigt. Der Wiederaufbau Jerusalems hat geklappt, der jüdische Mann, an den sich die Heiden hängen – Sacharja denkt hier an einen Zeitgenossen – wir denken an Jesus Christus, ist gekommen.
Und auch wir haben es oft erfahren: Bei Gott ist Hilfe und Trost. Und darum ist es gut, wenn wir auch so eine Vision im Kopf haben, von dem Ort bei Gott, an dem es für uns passt. Und das ist dann nicht so etwas, von dem der Altkanzler sprach. Und auch kein vages Luftbild, wie bei dem Einstellungsgesräch. Sondern das feste Vertrauen auf Gott, der uns aus der Tiefe holt.

Lied:
EG 615 (Ich lobe meinen Gott) 1 – 3

Gebet:
Unser Gott und Vater!
Du hast uns versprochen, bei uns zu sein.
Durch Not und Traurigkeit begleitest du uns und wir sind nicht verloren.
Hilf uns, richtig auf die Probleme der Welt zu reagieren.
Du hast Menschen in die Welt gestellt, die uns regieren,
den Bundeskanzler Scholz, den Ministerpräsidenten Söder, die Bürgermeister und viele andere.
Hilf ihnen, das Rechte zu beschließen und zu tun.
Du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche,
der Krieg im Nahen Osten, die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet,
die Fragen unserer Zeit anzugehen.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen,
die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)

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