Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Trinitatisfest, am 15. Juni 2025 (Text)

Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 511 (Weißt du, wieviel Sternlein stehen) 1 – 3

Gebet:
Gott, du bist für uns da.
Als einer in drei Personen.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus, unseren Herrn,
der mit dem Vater und dem heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

Evangelium: Johannes 3, 1 – 8
1Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, ein Oberster der Juden. 2Der kam zu Jesus bei Nacht und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm. 3Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. 4Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden? 5Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. 6Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. 7Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von Neuem geboren werden. 8Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 140 (Brunn alles Heils, dich ehren wir), 1 – 5

Text zum Nachdenken:
2. Korinther 13. 11 bis 13
Zuletzt, Brüder, freut euch, lasst euch zurechtbringen, lasst euch mahnen, habt einerlei Sinn, haltet Frieden! So wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. 12Grüßt euch untereinander mit dem heiligen Kuss. Es grüßen euch alle Heiligen. 13Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:
Trinitatis ist eines der hohen Feste im Kirchenjahr. Dabei geht es um das Wesen Gottes. Auf der anderen Seite gibt es wohl kein unanschaulicheres Thema, als das.
Die Frage, die zu bedenken ist: Wie können wir von einem Gott reden und gleichzeitig vom Vater, Sohn und Heiligem Geist? Das sind doch drei verschiedene Personen.
Vor 1700 Jahren hat man in Nicäa eine bis heute gültige Formulierung gefunden. Gott ist einer und ungeteilt, aber nach außen hin tritt er als drei Personen auf. Dabei geht der Sohn aus dem Vater hervor und der Heilige Geist aus beiden.
Also: Gott, der Vater, ist der Schöpfer und Erhalter der Welt. Er hat alles erschaffen, schenkt uns und allen Lebewesen die Existenz und sorgt täglich dafür, dass wir leben, satt werden und so weiter. Das ist seine Gnade. Nichts haben wir dazugetan. Er macht das, weil er alles, das er geschaffen hat, lieb hat. Das vergisst man manchmal. Wir sehen es als die natürlichste Sache der Welt an, dass wir in einem Land leben, das reich ist. Und das Wetter ist meistenas auch in Ordnung, sodass genug für Mesch und Tier wächst. Nur gelegentlich wird unser Sicherheitsgefühl erschüttert. Waren die Winter früher nicht kälter? Und wo sind die ganzen Schmetterlinge hin? Oder der Bergsturz in den Schweizer Alpen. Von den Kriegen ganz zu schweigen. Und dann machen wir weiter, wie immer. Und die warnenden Zeichen treten in den Hintergrund. Bloß nichts ändern, immer weiter so.
Die andere Person ist Gott, der Sohn. Also Jesus von Nazareth. Er ist auf der einen Seite der Lehrer, von dem wir wissen, wie Gott zu uns ist. Auf der anderen Seite hat er die Gnade Gottes zu uns gebracht und am Kreuz bestätigt. Wir sind teuer erkauft. Eigentlich ist jeder von uns Sünder, der tut, was er will. Und der nicht so lebt, wie es Gott möchte. Hart gegen andere, auf den eigenen Votreil bedacht und so weiter. Aber Gott möchte nicht, dass wir an unserem Wesen ersticken. Deswegen kam sein Sohn auf die Welt. Am Kreuz hat er für unsere Schuld bezahlt. So können wir zu Kindern Gottes werden. Das ist unverdiente Gnade.
Die dritte Person ist der Heilige Geist. Er geht vom Vater und dem Sohn aus auf die Erde. Er schafft die Gemeinschaft zwischen Gott und uns. Und er verbindet uns mit den anderen Christen, sodass die Kirche entsteht und bleibt. Der Geist hilft uns die Bibel zu verstehen. Er pflanzt Liebe in uns. Zu Gott und zu den anderen Menschen. Und er rüstet uns mit Kraft und Fähigkeiten aus. Damit wir nicht untergehen und für andere da sind.

Lied:
EG 321 (Nun danket alle Gott), 1 – 3

Gebet:
Gott, kommst zu uns als Schöpfer, Tröster und Begleiter.
Mache uns mutig im Glauben und Beten.
Gib deiner Kirche und ihren Verantwortlichen den Mut, dich deutlich zu bezeugen.
Erhalte unserem Land den inneren und äußeren Frieden.
Beschütze uns vor schlechten Politikern, die uns und unserem Land schaden wollen.
Gib, dass alle die uns regieren, auf die Wehrlosen achten und Gegensätze überwinden.
Hilf uns, dein Wort zu verstehen und zu befolgen.
Lass uns mit allen Menschen gut auskommen.
Beschütze deine Kirche, besonders auch die verfolgten Christen.
Tröste die Trauernden und hilf den Kranken.
Lass die Menschen, die unter einem Dach zusammenleben, aufeinander schauen in Liebe und Vergebungsbreitschaft.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden)

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