Pfarrer Schertel: Hausandacht zum Sonntag Reminiscere, den 5. März 2023 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 81 (Herzliebster Jesu) 1 – 3
Gebet:
Jesus, du hast die Schuld aller Menschen auf dich genommen und uns den Weg zu Gott gezeigt.
Dafür danken wir dir, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `
Evangelium: Johannes 3, 14 – 21
Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, 15damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. 16Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. 17Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. 18Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. 19Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse. 20Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. 21Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 94 (Das Kreuz ist aufgerichtet) 1 – 5
(andere Melodie: O Welt, ich muss dich lassen)
Text zum Nachdenken:
Markus 12, 1 bis 12
Und er fing an, zu ihnen in Gleichnissen zu reden: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und zog einen Zaun darum und grub eine Kelter und baute einen Turm und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer Landes. 2Und er sandte, als die Zeit kam, einen Knecht zu den Weingärtnern, damit er von den Weingärtnern seinen Anteil an den Früchten des Weinbergs hole. 3Sie nahmen ihn aber, schlugen ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort. 4Abermals sandte er zu ihnen einen andern Knecht; dem schlugen sie auf den Kopf und schmähten ihn. 5Und er sandte noch einen andern, den töteten sie; und viele andere: die einen schlugen sie, die andern töteten sie. 6Da hatte er noch einen, seinen geliebten Sohn; den sandte er als Letzten auch zu ihnen und sagte sich: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen. 7Sie aber, die Weingärtner, sprachen untereinander: Dies ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten, so wird das Erbe unser sein! 8Und sie nahmen ihn und töteten ihn und warfen ihn hinaus vor den Weinberg. 9Was wird nun der Herr des Weinbergs tun? Er wird kommen und die Weingärtner umbringen und den Weinberg andern geben. 10Habt ihr denn nicht dieses Schriftwort gelesen (Psalm 118,22-23): »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. 11Vom Herrn ist das geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen«? 12Und sie trachteten danach, ihn zu ergreifen, und fürchteten sich doch vor dem Volk; denn sie verstanden, dass er auf sie hin dies Gleichnis gesagt hatte. Und sie ließen ihn und gingen davon.
(Deutsche Bibelgesellschaft)
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder:
Jesus ist zum Passafest in Jerusalem und die Dinge spitzen sich zu. Die Regierung ist höchst erzürnt, weil Jesus in die Stadt einzieht, wie ein König und die Händler und Geldwechsler aus dem Tempel vertreibt. Und was er den Leuten erzählt, reizt sie noch mehr. Also wird sein Tod beschlossen. Jesus weiß das. Es ist Gottes Plan. Und mit der Geschichte von den bösen Weingärtnern gibt er den Ereignissen seine Deutung. Die Pflanzung ist das Gottesvolk, das der Herr den Priestern und Schriftgelehrten anvertraut hat. Aber sie versagen. Sie bleiben Gott die “Pacht”, also den Glauben und das Leben der Menschen nach den Geboten schuldig. Der Herr hat Geduld. Immer wieder schickt er seine Knechte, die Propheten. Aber man hört sie nicht, misshandelt und tötet sie. Endlich sendet er seinen geliebten, einzigen Sohn, Jesus, zu ihnen. Aber auch diesen bringen sie um. Doch sie haben nicht gesiegt. Den Stein, den sie verworfen haben, also Jesus, macht Gott zum Eckstein seines Volks.
Immer wieder haben christliche Gruppen dieses Bild auf ihre Gegner angewandt. Manchmal zu Recht. So wie Lukas Cranach in seinem berühmten Bild, das in der Wittenberer Stadtkirche hängt. Dort sind die bösen Weingärtner die Repräsentanten der alten Kirche. Daneben pflegen die neuen, evangelischen Prediger die Gemeinde. Aber wir sollten uns nicht zurücklehnen, sondern lieber fragen, was wir für Weingärtner sind. Gibt es heutzutage nicht zu viele von uns, die anstatt zu pflanzen und zu jäten, ausreißen? Anstatt zu suchen, was Gott will, auf den Zeitgeist schielen? Nicht bereit sind, für neue Fragen und Wege? Ich glaube, wir sollten alle wieder mehr auf das achten, was Gott will und seinen Weg mitgehen.
Lied:
EG 643 (So prüfet euch doch selbst) 1 – 4 + 9
Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir bitten dich, hilf uns, deine Willen zu erkennen und danach zu leben.
Du siehst unsere Nöte und die in unserer Umgebung.
Und du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche, der Krieg im Osten, die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet, das Heizen und Leben in diesem Winter für alle gewährleisten.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Tröste alle, die leiden.
Las uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauem, oder krank sind.
Amen
Vateruııser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)