Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 2. Sonntag nach Trinitatis, dem 13. Juni 2021 (Text)

Wir können wieder in eingeschränkter Form Gottesdienste feiern. Aber ich werde diese Hausandachten fortsetzen, bis wieder normale Zeiten anbrechen.

Also, setzen Sie sich doch im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht: Vorigen Sonntag habe ich den Kirchweihtext ausgelegt. Heute ist es der Predigttext vom letzten Sonntag.

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.

Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten. Und wir hören auf sein Wort.

Lied:
EG 447 (Lobet den Herren) 1 – 3

Gebet:
Du bist an jedem tag bei uns. Du trägst uns auch, wenn wir Fehler machen. Dafür danken wir dir durch Jesus Christus unseren Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

Evangelium: Lukas 14, 16 – 24:
Jesus sprach: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. 17Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist alles bereit! 18Und sie fingen an alle nacheinander, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. 19Und der zweite sprach: Ich habe fünf Gespanne Ochsen gekauft und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. 20Und der dritte sprach: Ich habe eine Frau genommen; darum kann ich nicht kommen. 21Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen, Verkrüppelten, Blinden und Lahmen herein. 22Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. 23Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde. 24Denn ich sage euch, dass keiner der Männer, die eingeladen waren, mein Abendmahl schmecken wird.
(Deutsche Bibelgesellschaft)

Glaubensbekenntnis

Lied:
EG 225 (Komm, sag es allen weiter) 1 – 3

Text zum Nachdenken:
Jona 1, 1 bis 2, 2 und 11 vor.
Es geschah das Wort des HERRN zu Jona, dem Sohn Amittais: 2Mache dich auf und geh in die große Stadt Ninive und predige wider sie; denn ihre Bosheit ist vor mich gekommen. 3Aber Jona machte sich auf und wollte vor dem HERRN nach Tarsis fliehen und kam hinab nach Jafo. Und als er ein Schiff fand, das nach Tarsis fahren wollte, gab er Fährgeld und trat hinein, um mit ihnen nach Tarsis zu fahren und dem HERRN aus den Augen zu kommen. 4Da ließ der HERR einen großen Wind aufs Meer kommen, und es erhob sich ein großes Ungewitter auf dem Meer, dass man meinte, das Schiff würde zerbrechen. 5Und die Schiffsleute fürchteten sich und schrien, ein jeder zu seinem Gott, und warfen die Ladung, die im Schiff war, ins Meer, dass es leichter würde. Aber Jona war hinunter in das Schiff gestiegen, lag und schlief. 6Da trat zu ihm der Schiffsherr und sprach zu ihm: Was schläfst du? Steh auf, rufe deinen Gott an! Ob vielleicht dieser Gott an uns gedenken will, dass wir nicht verderben. 7Und einer sprach zum andern: Kommt, wir wollen losen, dass wir erfahren, um wessentwillen es uns so übel geht. Und als sie losten, traf’s Jona. 8Da sprachen sie zu ihm: Sage uns, warum geht es uns so übel? Was ist dein Gewerbe und wo kommst du her? Aus welchem Lande bist du und von welchem Volk bist du? 9Er sprach zu ihnen: Ich bin ein Hebräer und fürchte den HERRN, den Gott des Himmels, der das Meer und das Trockene gemacht hat. 10Da fürchteten sich die Leute sehr und sprachen zu ihm: Warum hast du das getan? Denn sie wussten, dass er vor dem HERRN floh; denn er hatte es ihnen gesagt. 11Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir denn mit dir tun, dass das Meer stille werde und von uns ablasse? Denn das Meer ging immer ungestümer. 12Er sprach zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer, so wird das Meer still werden und von euch ablassen. Denn ich weiß, dass um meinetwillen dies große Ungewitter über euch gekommen ist. 13Doch die Leute ruderten, dass sie wieder ans Land kämen; aber sie konnten nicht, denn das Meer ging immer ungestümer gegen sie an. 14Da riefen sie zu dem HERRN und sprachen: Ach, HERR, lass uns nicht verderben um des Lebens dieses Mannes willen und rechne uns nicht unschuldiges Blut zu; denn du, HERR, tust, wie dir’s gefällt.15Und sie nahmen Jona und warfen ihn ins Meer. Da wurde das Meer still und ließ ab von seinem Wüten.16Und die Leute fürchteten den HERRN sehr und brachten dem HERRN Opfer dar und taten Gelübde. 2, 1Aber der HERR ließ einen großen Fisch kommen, Jona zu verschlingen. Und Jona war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte. 11Und der HERR sprach zu dem Fisch und der spie Jona aus ans Land.
(Deutsche Bibelgesellschaft)

Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :

Der Jona war kein Huhn. Das klingt seltsam, aber ich will es erklären. Früher hatte ich Geflügel und das war faszinierend. Wenn ich neue Legehennen kaufte, packte der Züchter sie in einen Karton. Im Garten machte ich die Schachtel auf, die Hennen sprangen heraus und begannen sofort zu scharren und zu picken. Doch der Jona war nachdenklich und besonnen. Das Unbekannte machte ihm Angst. Nach Ninive, in die Hauptstadt des Asyrerreiches und dort gegen die Leute predigen? Nein, das nicht. Die bringen mich um. Und so versuchte Jona bis ans Ende der bekannten Welt zu fliehen. Doch das Schiff kam in einen schweren Sturm und es kommt heraus, dass das Unwetter wegen Jona kommt. Also schmeißt ihn die Besatzung über Bord. Allein das wäre der Untergang. Aber ein großer Fisch verschluckt Jona, die zweite Möglichkeit, zu sterben. Der der Fisch verdaut ihn nicht, sondern birgt ihn vor der Gefahr des Wassers. Und im Bauch des Fisches kommt dieser Mann zur Besinnung. Der Fisch spuckt Jona ans Ufer. So hat Gott ihn aus dem Meer gerettet. Das ist erstaunlich, denn Gott hätte sich ja einen anderen Boten suchen können. Aber der Herr lässt seine Leute nicht los, auch wenn sie Fehler machen oder in Gefahr sind. Diese Fürsorglichkeit Gottes finden wir immer wieder in der Bibel. Adam und Eva katapultieren sich aus dem Paradies, aber Gott macht ihnen Kleidung und weist ihnen den Acker zum Leben an. Und im heutigen Evangelium haben wir gelesen, dass Gott sogar die an seinen Tisch lädt, die von allen Menschen aufgegeben waren. Schließlich erfüllt Jona seinen Auftrag in Ninive. Und auch diese Leute lassen sich anrühren, bereuen ihre Schuld und Gott verschont sie. diese Beharrlichkeit des Herrn, das Gute für die Menschen zu vollbringen, will er auch an uns erweisen. Gott sei Dank.

Lied:
EG 369 (Wer nur den lieben Gott läßt walten), 1 – 3 + 7

Gebet:
Barmherziger Gott!
Wir danken dir dafür, dass die Normalität immer mehr zurückkommt. Lass uns das nicht als Raub ansehen, sondern als Chance, die wir besonnen nutzen. Schütze uns vor schweren Nebenwirkungen, wenn wir mit der Impfung an der Reihe sind.
Wir bitten dich für uns und alle Christen: Stärke unser Vertrauen auf dich. Gib uns den Mut die zu bezeugen und hilf uns das Richtige zu tun.
Heute bitten wir dich besonders für Länder in denen man die Pandemie nicht mehr bremsen kann. Gib, dass aus unserem Land und anderen Staaten genügend Hilfe geschickt werden kann.
Gans besonders bitten wir dich für die Regierungen in Bund und Land. Lass sie sich kompromisslos für das Wohl der Menschen einsetzen. Hilf, dass sich Vernunft und Besonnenheit durchsetzen. Schütze uns und unser ganzes Land.
Lass das, was draußen gesät und gepflanzt wird, zur Frucht gelangen.
Lass uns mit den Menschen, die mit uns unter einem Dach leben, freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen. Lass in dem Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern den Waffenstillstand halten.
Wir bitten dich auch für alle anderen Menschen, die trauern, krank oder einsam sind. Lass sie deine Liebe und Treue erfahren. Sei du bei denen, die im Sterben liegen.
Amen

Vaterunser

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater + der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

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