Pfarrer Schertel: Hausandacht zum 11. Sonntag nach Trinitatis, den 11. August 2024 (Text)
Setzen Sie sich im Kreis Ihrer Familie zusammen und halten gemeinsam eine Andacht:
Vielleicht zünden Sie eine Kerze an und legen ein Kreuz daneben.
Begrüßung:
Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wir wollen gemeinsam vor Gott treten mit unseren Liedern und Gebeten.
Und wir hören auf sein Wort.
Lied:
EG 437 (Die helle Sonn leucht jetzt herfür) 1 – 4
Gebet:
Aus Gnade sind wir gerettet und du hast uns zu deinen Kindern gemacht.
Dafür danken wir dir, der du mit dem Vater und dem heiligen Geist
lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen. `
Evangelium: Lukas 19, 9 – 14
Er sagte aber zu einigen, die überzeugt waren, fromm und gerecht zu sein, und verachteten die andern, dies Gleichnis: Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst so: Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme. Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht jener. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.
(Quelle: Dt. Bibelgesellschaft)
Glaubensbekenntnis
Lied:
EG 299 (Aus tiefer Not schrei ich zu dir) 1 – 3
Text zum Nachdenken:
Galater 2, 16 bis 21
Wir wissen, dass der Mensch durch Werke des Gesetzes nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir zum Glauben an Christus Jesus gekommen, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus und nicht durch Werke des Gesetzes; denn durch des Gesetzes Werke wird kein Mensch gerecht. Sollten wir aber, die wir durch Christus gerecht zu werden suchen, sogar selbst als Sünder befunden werden – ist dann Christus ein Diener der Sünde? Das sei ferne! Denn wenn ich das, was ich niedergerissen habe, wieder aufbaue, dann mache ich mich selbst zu einem Übertreter. Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben. Ich werfe nicht weg die Gnade Gottes; denn wenn durch das Gesetz die Gerechtigkeit kommt, so ist Christus vergeblich gestorben.
Sprechen Sie doch miteinander über diesen Text. Oder :
Wie so oft, sieht sich der Apostel Paulus genötigt, über Gesetz und Gnade zu schreiben. Anlass war, dass sich Petrus bei einem Besuch in Antiochien zunächst nicht an die Reinheitsgebote Israels hielt, als aber Judenchristen kamen, schreckte er zurück und hielt sich an alle Regeln. Paulus stellt klar: Diese Regeln sind kein Heilsweg. Auch, wenn es die Juden lange so sahen, und viele Mitchristen derselben Ansicht waren. Keiner kann sich die Erwählung durch Gott verdienen.
Etwa so, wie ein Kandidat für das Europaparlament uns erzählt, was er alles machen will. Nur müssen wir ihn auch wählen.
Sondern Gott erwählt jeden einzelnen aus Liebe und Gnade. Jesus Christus nimmt uns in seinen Tod hinein. Wir sind der Sünde und dem Gesetz gestorben. Und Christus lebt in uns das neue Leben als Gottes Kind. Sicher, die Gebote sind Gottes Wille. Aber nicht als Weg zu ihm, sondern als Hilfe für uns, wie man gut und glücklich leben kann. Und dazu will uns Christus führen.
Lied:
EG 342 (Es ist das Heil uns kommen her) in Auswahl
Gebet:
Unser Gott und Vater!
Du hast uns versprochen, bei uns zu sein.
Durch Not und Traurigkeit begleitest du uns und wir sind nicht verloren.
Hilf uns, richtig auf die Probleme der Welt zu reagieren.
Du hast Menschen in die Welt gestellt, die uns regieren,
den Bundeskanzler Scholz, den Ministerpräsidenten Söder, die Bürgermeister und viele andere.
Hilf ihnen, das Rechte zu beschließen und zu tun.
Du kennst das Leiden der Welt.
Da ist die Müdigkeit deiner Kirche,
der Krieg im Nahen Osten,
die hohen Preise bei uns.
Gib, dass unser Staat die Kraft findet,
die Fragen unserer Zeit anzugehen.
Gib uns durch deinen Geist die richtigen Antworten und Taten.
Tröste alle, die leiden.
Lass uns mit den Menschen,
die mit uns unter einem Dach leben,
freundlich, liebevoll und vergebungsbereit umgehen.
Beschütze die verfolgten Christen.
Amen
Vaterunser
Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied:
EG 421 (Verleih uns Frieden gnädiglich)