Die Parksteiner evangelische Gemeinde ist schon sehr alt. Seit 1398 gibt es in Parkstein ein Gotteshaus. Es stand oberhalb des jetzigen katholischen Pfarrhofs. Einen Pfarrer gab es damals noch nicht. Parkstein wurde von Pressath aus betreut. Im 15. Jahrhundert kam schließlich ein Kaplan.
Als 1542 von Pfalzgraf Ottheinrich die Reformation eingeführt wurde, ging man daran, die kirchlichen Strukturen zu verbessern. So zog 1545 der erste Pfarrer in Parkstein auf. Er war evangelisch. 1613 wurde Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm katholisch und versuchte, seine Untertanen ebenfalls katholisch zu machen. Das gelang ihm im Amt Parkstein nicht, weil er nicht alleine zu bestimmen hatte. Erst 1627 wurde der evangelische Pfarrer abgesetzt und die Bevölkerung musste katholisch werden. 1634, während des 30-jährigen Krieges, musste die Kirche abgerissen werden, weil es als Brückenkopf gegen die Burg verwendet werden konnte. Man kaufte am Platz der jetzigen katholischen Kirche ein Haus, das man für Gottesdienstzwecke umbaute. Nach 1648 wurden durch Pfalzgraf Christian August von Sulzbach die katholischen Geistlichen aus Parkstein vertrieben. Die meisten Menschen wurden wieder evangelisch, aber eine starke katholische Minderheit blieb. Die katholische Gemeinde wurde vom Burgkommandanten Friedrich de la Haye massiv unterstützt, die evangelische Kirche benachteiligt. So wurde den Evangelischen die Benutzung der Kirche verweigert. Sie musste am 24.02.1650 im Beisein des Landesherren gewaltsam geöffnet werden.
Am 22.02.1652 schlossen die beiden Landesherren Parksteins, Christian August v. Sulzbach und Philipp Wilhelm von Neuburg, den Kölner Vergleich. Er bildete die Grundlage für die Einführung des Simultaneums am 22.11.1662. Seitdem wurde die Kirche von beiden Konfessionen genutzt. In der Folgezeit nahm der evangelische Anteil der Bevölkerung, wohl auch wegen des Drucks vonseiten der Burg, immer mehr ab. Der evangelische Pfarrer Laurentius Pollmann zog 1682 ab. Seitdem durfte die Parksteiner Pfarrstelle nicht mehr besetzt werden. Sie wurde aber erst 1970 (!) offiziell aufgehoben. Seit über 300 Jahren werden die Evangelischen aus Parkstein und Kirchendemenreuth von Wildenreuth aus betreut. Seit etwa 1800 gab es nur noch eine evangelische Familie in Parkstein. Die letzte Namensträgerin, Frau Emmi Kraus, zog 2010 ins Altersheim nach Neustadt.
Am 14.02.1902 wurde das Parksteiner Simultaneum aufgelöst. In das evangelische Pfarr- und Mesnerhaus wurde 1903 ein Betsaal eingebaut. Nach dem Krieg machten sich evangelische Flüchtlinge am Basaltkegel ansässig und seit den 70 er Jahren zogen evangelische Familien in die großen Neubaugebiete des Marktes. So beschloss man unter der Führung von Pfr. Wappmann, ein kleines Gemeindezentrum zu errichten. Am 13.10.1985 legte Dekan Wenzel den Grundstein und am 14.09.1986 wurde die neue Kirche von Landesbischof Hanselmann eingeweiht.
Große Opfer vonseiten der Kirchengemeinde Wildenreuth, zu der Parkstein seit 1970 gehört, machten den Neubau möglich. Inzwischen gibt es wieder 200 Evangelische unter dem Basaltkegel.
(weitestgehend nach V. Wappmann, Geschichte der evangelischen Gemeinde in Parkstein. Wildenreuth o. J.)