Ein humorvoller Vormittag im Evangelischen Gemeindehaus in Wildenreuth
„Humor in der Predigt“ – zu diesem außergewöhnlichen Thema trafen sich am 26. Januar Prädikantinnen und Prädikanten, Lektorinnen und Lektoren aus dem Dekanatsbezirk Weiden im evangelischen Gemeindehaus Wildenreuth.
Mit Regionalbischof i.R. Pfarrer Christian Schmidt konnte ein wirklich hochkarätiger Referent gewonnen werden. Der gebürtige Mittelfranke Christian Schmidt ist seit 33 Jahren für seine gereimten Predigten in ganz Bayern bekannt und beliebt. Seinerzeit war er in der evangelischen Kirche der erste Geistliche, der die Botschaft des Evangeliums auf diese ungewöhnliche, aber äußerst kurzweilige und unterhaltsame Art und Weise im Gottesdienst zu Gehör gebracht hatte.
Nach der Begrüßung durch Ortspfarrer Manuel Sauer und einer kurzen Besinnung durch den Beauftragten für die Lektoren und Prädikanten im Dekanat, Pfarrer Hartmut Klausfelder, führte Christian Schmidt die 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Chancen und Grenzen des Humors im gottesdienstlichen Vollzug ein.
Humor sei mehr, als nur einen Witz auf der Kanzel zu erzählen: Humor steht für eine Lebenshaltung und kann „der Schwimmgürtel auf dem Strom des Lebens“ sein. Gerade für heikle und schwierige theologische Themen kann Humor durch seine Leichtigkeit eine distanzierte Überlegenheit schaffen und als „Türöffner“ fungieren.
Ein wichtiges Stilmittel in einem humorvollen Gottesdienst bildet natürlich ein geschmackvoller, gut erzählter Witz. Gut ist ein Witz dann, wenn die Schwächen der Menschen liebevoll aufs Korn genommen werden, wenn kontrastreich erzählt und zielsicher auf eine Pointe mit Überraschungseffekt zugesteuert wird.
Christian Schmidt warb dafür, den Humor nicht nur als Mittel zum Zweck zu sehen, um den Kirchenbesuch zu verbessern. Humor gehört durchaus zum Wesen christlicher Verkündigung. „Schließlich wissen wir als Christen, dass Bosheit und Elend nicht das letzte Wort haben, sondern am Ende durch Jesus Christus besiegt werden.“ Dabei kann der christliche Humor durchaus zu einem „Lachen unter Tränen“ führen. Das bekanntestes Beispiel für den „Humor in der Predigt bildet die alte kirchliche Tradition des „Osterlachens“, mit dem in den Ostergottesdiensten durch einen Witz der Teufel ausgelacht werden soll.
Mit vielen Anregungen und Ideen im Gepäck, selbstverständlich auch mit einer Sammlung von Witzen, traten die Teilnehmenden nach einem kurzweiligen und amüsanten Vormittag den Heimweg an.
Text: Pfr. H. Klausfelder
Fotos: S. Kropf
Hier ein paar Impressionen von einer ganz besonderen Fortbildung: